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miércoles, 2 de febrero de 2011

Heftige Auseinandersetzungen am Tahrir-Platz

Stimmungumgeschlagen. Nachdem die grossen Kundgebungen am gestrigen Montag noch weitgehend friedlich und in Volksfeststimmung verlaufen waren, liefern sich seit Stunden Anhänger und Gegner des ägyptischen Staatschefs Hosni Mubarak heftige Strassenschlachten in der Hauptstadt.

Mit Molotow-Cocktails und Steinen sind zwei grosse Gruppen von Demonstranten aufeinander losgegangen, berichtet der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera.

Mehr als 100 Menschen seien dabei bislang verletzt worden. Auch Schüsse sollen gefallen sein. Die Opposition wirft der Geheimpolizei vor, dass ihre Agenten in Zivil die Ausschreitungen angezettelt hätten. Der Sonderkorrespondent des lateinamerikanischen Kanals TeleSur in Kairo, Reed Lindsay, berichtet, dass die Armee bislang nichts unternehme, um die Gruppen voneinander zu trennen. Al-Jazeera meldet hingegen, dass das Militär versuche, mit Fahrzeugen eine Barriere zwischen den verfeindeten Lagern zu schaffen.

Zuvor waren die Anhänger des Staatschefs mit Sprechchören wie »Mubarak, wir lieben dich« oder »Die Oppositionellen zerstören das Land« auf den Tahrir-Platz gezogen, auf dem seit Tagen Tausende für einen Abtritt des Präsidenten demonstrieren. Für die kubanische Agentur Prensa Latina berichtet Ulises Canales, dass die Atmosphäre aufgeheizt sei, weil beide Seiten entschlossen sind, die Strasse erst wieder zu verlassen, wenn sie ihre Ziele erreicht haben. Zuvor hatte das Militär die Menschen aufgerufen, nach Hause zurückzukehren, um die Ruhe im Land wieder herzustellen. »Es ist möglich, dass wir ein normales Leben leben.

Es ist den Enkeln der Pharaonen und der Erbauer der Pyramiden möglich, die Schwierigkeiten zu überwinden und Sicherheit zu erreichen«, heisst es in der Erklärung der Streitkräfte. »Ihr habt damit begonnen, auf die Strasse zu gehen, um eure Anliegen vorzubringen, und ihr seid in der Lage, die Normalität in Ägypten wieder herzustellen«, heisst es fast flehentlich in dem Militärkommuniqué. Weiter heisst es, nicht durch Gewalt, sondern durch »die Liebe zu Ägypten« könne die Volksrevolte beendet werden.

Um die Gemüter zu beruhigen, hat die ägyptische Regierung die - von den Protestierenden ohnehin ignorierte - Ausgangssperre gelockert und offenbar auch die Sperrung des Internets aufgehoben. Den Protestierenden reicht dies jedoch ebenso wenig wie die gestrige Ankündigung Mubaraks, bei den für September geplanten Präsidentschaftswahlen nicht mehr zu kandidieren. Viele Demonstranten werfen den USA vor, dem Staatschef diesen Ausweg angeboten zu haben, um die Krise nach ihren Wünschen zu bereinigen. »USA, stellt euch nicht dumm« und »USA und Israel - haltet den Mund, wir Ägypter wissen, wie wir zu wählen haben« heisst es auf Transparenten auf dem Tahrir-Platz. »Alle Macht dem Volk« ist die Forderung - und: »Mubarak, hau ab nach Tel Aviv, dort ist dein Zuhause«.

Der ägyptische Staatschef gilt als der einzige arabische Verbündete Israels, und entsprechend negativ fielen die Reaktionen der israelischen Regierung auf den Aufstand im Nachbarland aus.

Auch der Großmufti von Kairo, Ali Jomaa, hat sich unter den Protestierenden keine Freunde gemacht. Er rief die Demonstranten auf, nach Hause zurückzukehren, denn Auflehnung gegen die Legitimität sei verboten, sagte der »islamische Rechtsgelehrte«.

Fuente: Redglobe/PrensaPopularSolidaria

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